Lektion 4

Implementierung eines Rollups mit RaaS (browserbasierter Workshop)

Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung für die praktische Umsetzung zeigt, wie ein Rollup mithilfe von No-Code-Dashboards eingerichtet wird. Das Modul beleuchtet die Planung der Systemarchitektur (virtuelle Maschine, Data Availability, Governance, Gas), die eigentliche Implementierung des Rollups und die Anpassung zentraler Parameter wie Blockzeit und Calldata-Gebühren sowie die Nutzung von Testnet-Umgebungen. Außerdem wird erläutert, wie die Systemleistung effektiv überwacht, Alarme konfiguriert und Sicherheits- und Kostenaspekte im Rahmen einer Dezentralisierungs-Roadmap gesteuert werden.

Planung Ihres Rollups: VM, DA-Layer, Governance, Gas-Token

Bevor Sie ein Deployment auf einer RaaS-Plattform starten, müssen Sie zentrale Designparameter festlegen. Die Wahl der Ausführungsumgebung – EVM, zkEVM, WASM oder ein hybrides Modell – bestimmt die kompatiblen Tools und beeinflusst die Produktivität Ihres Entwicklerteams maßgeblich. Die Entscheidung für einen DA-Layer, zum Beispiel Ethereum-Blobs, Celestia, EigenDA oder Avail, hat direkte Auswirkungen auf Kosten und Finalitätsannahmen.

Im Bereich Governance steht die Entscheidung an, ob eine Multisignatur-Wallet oder ein DAO-Modell zur Verwaltungsarchitektur genutzt wird und wie Upgrade-Pfade kontrolliert werden. Gleiches gilt für die Auswahl des Gas-Tokens: Die Nutzung eines nativen Rollup-Tokens oder von Standard-ETH beeinflusst Nutzererlebnis und Tokenökonomie. All diese Planungen legen den Konfigurationsspielraum durch den Anbieter fest und werden üblicherweise in einer frühen Entwurfsphase vor Beginn des Deployments festgelegt.

Einrichtung über No‑Code‑Dashboards: Schritt-für-Schritt-Ablauf

Nach Abschluss der Planung beginnt die Bereitstellung mit dem Login im Dashboard des RaaS-Anbieters, der Auswahl des Rollup- oder Appchain-Deployments und dem Start eines neuen Rollups. Anbieter wie QuickNode gestalten diesen Vorgang besonders übersichtlich: Nach dem Login navigieren Sie zum Bereich „Neues Rollup bereitstellen“, wählen das gewünschte Framework (z. B. Arbitrum Orbit oder OP Stack), legen Namen und Administrationsschlüssel der Chain fest und bestätigen die Basisparameter.

Das System führt Sie anschließend durch die Auswahl des Settlement-Layers, die Konfiguration des DA-Layers sowie die Festlegung des Gas-Tokens. Testnet-Deployments sind typischerweise in 15 bis 20 Minuten einsatzbereit. Im RaaS-Dashboard sehen Sie den Fortschritt in Echtzeit und erhalten direkten Zugang zu Blockexplorer, Faucet, RPC-Endpunkten und Monitoring-Tools Ihrer neuen Testnet-Chain.

Konfiguration der Chain-Parameter: Blockzeit, Calldata-Kosten, Gebühren

Nach dem Deployment konfigurieren Sie die spezifischen Chain-Parameter: Die Blockzeit bestimmt den Takt der Transaktionen, die Calldata-Kosten beeinflussen die Gebührenstruktur, und Grundgaspreis oder Skalierungsfaktoren wirken sich direkt auf die Betriebskosten aus. Über die Dashboard-Oberfläche können Sie Blockintervalle, Calldata-Limits und Gas pro Operation präzise an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen.

Reduzieren Sie beispielsweise die Calldata-Kosten mit Ethereum EIP-4844-Blobs und Proto-Danksharding, um die DA-Kosten auf Optimistic Rollups zu senken. Eine korrekte Konfiguration gewährleistet dauerhaft niedrige Transaktionskosten und hohe Performance im Produktivbetrieb. Anbieter erlauben häufig auch die Einstellung der Sequencer-Frequenz oder die Anpassung von Gebührenregeln direkt im Dashboard, sodass eine On-Chain-Governance nach Genesis möglich bleibt.

Testen und Monitoring: Dashboards, Alarme, Upgrades

Nach der Bereitstellung Ihres Rollups ist ein umfassendes Testen und Monitoring unerlässlich.

  • Testnet-Faucets und RPC-Endpunkte ermöglichen das Testen von Smart-Contract-Deployments und Transaktionen in einer sicheren Umgebung.
  • Die meisten Anbieter integrieren eigens konfigurierte Blockexplorer, um Aktivitäten in Echtzeit zu verfolgen und Zustandsübergänge zu überprüfen.
  • Spezialisierte Monitoring-Tools liefern Ihnen detaillierte Kennzahlen zu Blockproduktionsrate, Latenz, fehlgeschlagenen Transaktionen und Brückenstatus.
  • Alarmfunktionen benachrichtigen Sie über das Dashboard oder externe Integrationen bei Auffälligkeiten wie Sequencer-Verzögerungen oder gehäuften Transaktionsabbrüchen.
  • Upgrade-Prozesse steuert der Anbieter via Benutzeroberfläche oder geführte Abläufe; das ermöglicht governance-gesteuerte Updates wie Protokoll-Upgrades oder Sequencer-Wechsel, ohne die Kontinuität und Sicherheit der Chain zu gefährden.
  • QuickNode gewährleistet laufende Aktualisierungen des Frameworks und der Abhängigkeiten im Rahmen seines RaaS-Angebots.

Security- und Kostenaspekte: MEV, Dezentralisierungs-Roadmap

Die Planung von Sicherheit und Kosten umfasst sowohl kurzfristige als auch langfristige Überlegungen. Das MEV-Risiko hängt von der Architektur des Sequencers ab: Zentrale Sequencer ermöglichen die Aneignung von Mehrwert durch die Reihenfolge von Transaktionen, daher sollten Teams eine spätere Dezentralisierung durch Sequencer-Rotation oder gemeinsames Sequencing einplanen, sofern dies unterstützt wird. Einige Anbieter bieten restaked Security via EigenLayer AVS an und erweitern so das Vertrauen der Ethereum-Validatoren auf die Ausführungs- und DA-Layer des Rollups.

Damit verlagern sich die Sicherheitskosten von individuellen Validatorensätzen auf gemeinsam gestakete Infrastrukturen und es bleiben hohe Anforderungen an die Dezentralisierung erhalten. Für die Kostenprojektion sind DA-Postinggebühren, Sequencer-Betrieb und Node-Wartung zu berücksichtigen; viele RaaS-Anbieter stellen dafür detaillierte Dashboards und Prognosetools zur Verfügung. Die Dezentralisierungs-Roadmap sollte einen klaren Plan für Sequencer-Tapering, Governance-Übertragungen und Peer-Erweiterungen beim Sequencer enthalten, um zentrale Schwachstellen im Zuge des Rollup-Wachstums konsequent zu vermeiden.

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