Bevor Sie ein Deployment auf einer RaaS-Plattform starten, müssen Sie zentrale Designparameter festlegen. Die Wahl der Ausführungsumgebung – EVM, zkEVM, WASM oder ein hybrides Modell – bestimmt die kompatiblen Tools und beeinflusst die Produktivität Ihres Entwicklerteams maßgeblich. Die Entscheidung für einen DA-Layer, zum Beispiel Ethereum-Blobs, Celestia, EigenDA oder Avail, hat direkte Auswirkungen auf Kosten und Finalitätsannahmen.
Im Bereich Governance steht die Entscheidung an, ob eine Multisignatur-Wallet oder ein DAO-Modell zur Verwaltungsarchitektur genutzt wird und wie Upgrade-Pfade kontrolliert werden. Gleiches gilt für die Auswahl des Gas-Tokens: Die Nutzung eines nativen Rollup-Tokens oder von Standard-ETH beeinflusst Nutzererlebnis und Tokenökonomie. All diese Planungen legen den Konfigurationsspielraum durch den Anbieter fest und werden üblicherweise in einer frühen Entwurfsphase vor Beginn des Deployments festgelegt.
Nach Abschluss der Planung beginnt die Bereitstellung mit dem Login im Dashboard des RaaS-Anbieters, der Auswahl des Rollup- oder Appchain-Deployments und dem Start eines neuen Rollups. Anbieter wie QuickNode gestalten diesen Vorgang besonders übersichtlich: Nach dem Login navigieren Sie zum Bereich „Neues Rollup bereitstellen“, wählen das gewünschte Framework (z. B. Arbitrum Orbit oder OP Stack), legen Namen und Administrationsschlüssel der Chain fest und bestätigen die Basisparameter.
Das System führt Sie anschließend durch die Auswahl des Settlement-Layers, die Konfiguration des DA-Layers sowie die Festlegung des Gas-Tokens. Testnet-Deployments sind typischerweise in 15 bis 20 Minuten einsatzbereit. Im RaaS-Dashboard sehen Sie den Fortschritt in Echtzeit und erhalten direkten Zugang zu Blockexplorer, Faucet, RPC-Endpunkten und Monitoring-Tools Ihrer neuen Testnet-Chain.
Nach dem Deployment konfigurieren Sie die spezifischen Chain-Parameter: Die Blockzeit bestimmt den Takt der Transaktionen, die Calldata-Kosten beeinflussen die Gebührenstruktur, und Grundgaspreis oder Skalierungsfaktoren wirken sich direkt auf die Betriebskosten aus. Über die Dashboard-Oberfläche können Sie Blockintervalle, Calldata-Limits und Gas pro Operation präzise an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen.
Reduzieren Sie beispielsweise die Calldata-Kosten mit Ethereum EIP-4844-Blobs und Proto-Danksharding, um die DA-Kosten auf Optimistic Rollups zu senken. Eine korrekte Konfiguration gewährleistet dauerhaft niedrige Transaktionskosten und hohe Performance im Produktivbetrieb. Anbieter erlauben häufig auch die Einstellung der Sequencer-Frequenz oder die Anpassung von Gebührenregeln direkt im Dashboard, sodass eine On-Chain-Governance nach Genesis möglich bleibt.
Nach der Bereitstellung Ihres Rollups ist ein umfassendes Testen und Monitoring unerlässlich.
Die Planung von Sicherheit und Kosten umfasst sowohl kurzfristige als auch langfristige Überlegungen. Das MEV-Risiko hängt von der Architektur des Sequencers ab: Zentrale Sequencer ermöglichen die Aneignung von Mehrwert durch die Reihenfolge von Transaktionen, daher sollten Teams eine spätere Dezentralisierung durch Sequencer-Rotation oder gemeinsames Sequencing einplanen, sofern dies unterstützt wird. Einige Anbieter bieten restaked Security via EigenLayer AVS an und erweitern so das Vertrauen der Ethereum-Validatoren auf die Ausführungs- und DA-Layer des Rollups.
Damit verlagern sich die Sicherheitskosten von individuellen Validatorensätzen auf gemeinsam gestakete Infrastrukturen und es bleiben hohe Anforderungen an die Dezentralisierung erhalten. Für die Kostenprojektion sind DA-Postinggebühren, Sequencer-Betrieb und Node-Wartung zu berücksichtigen; viele RaaS-Anbieter stellen dafür detaillierte Dashboards und Prognosetools zur Verfügung. Die Dezentralisierungs-Roadmap sollte einen klaren Plan für Sequencer-Tapering, Governance-Übertragungen und Peer-Erweiterungen beim Sequencer enthalten, um zentrale Schwachstellen im Zuge des Rollup-Wachstums konsequent zu vermeiden.